Tupi – 2D Animationsprogramm
März 20th, 2012 von
buergermeister
Schon seit einer Weile beschäftige ich mich mit Animation, dass ist ja eigentlich mit SVG möglich. Bis jetzt fehlte mir da aber das richtige Werkzeug, aber jetzt scheine ich fündig geworden zu sein.
Wenn man klassische 2D Animationen mit Open Source machen möchte, dann war bisher Synfig Studio die Wahl. Problem hier, die Zeichenwerkzeuge machen es mir schwer und auch die GUI ist für meinen Geschmack unübersichtlich. Das nächste Problem wäre, dass Synfig Studio im Moment keine Animation von SVG mit SMIL oder ähnlichem vorsieht, dafür gibt es zwar Planungen aber wer weiss wann das verfügbar ist.
Nun bin ich vor einer Weile auf ein kleines aber vielversprechendes Projekt gestoßen, welches sich Tupi 2D Magic nennt. Tupi sieht den Export als SMIL schon mal vor und ebenfalls als Bildfolge oder Video. Die Zeichenwerkzeuge sind zwar immer noch nicht weltbewegend, dass tut der Sache allerdings keinen Abbruch, da man SVG importieren kann. Diese Vorgehensweise kommt mir natürlich sehr entgegen. Mit Hilfe des sogenannten Tweenings lassen sich auf diese Weise schnell Animationen erzeugen.
Wie schnell und einfach geht zeige ich in dem folgendem Screencast, der zeigt wie schnell eine drehende Animation zustande kommt.
Das mit Hilfe von Inkscape und Tupi auch wundervolle Animationen rasch produzierbar sind zeigt das folgende Beispiel.
Alle Schritte, die nötig sind um dieses Video zu produzieren inklusive der Audio- und Videobearbeitung findet man im Portal von Tupi, dort findet man auch die SVG-Datei um genau dieses Video nach zu produzieren.
Einen Haken hat das Ganze allerdings zur Zeit, funktionierende Pakete sind schwer zu finden. Nutzer von Ubuntu finden Pakete hier. Nutzer von Fedora und openSUSE hingegen, müssen Tupi selbst übersetzen. Das macht allerdings keinen Spaß, das kann ich prophezeien. Das liegt daran, dass der Entwickler ffmpeg eingebaut hat, und weder Fedora noch openSUSE erlauben das in ihren Buildsystemen. Es wird aber bereits daran gearbeitet, das entsprechend zu entfernen, da man dieses ohnehin nur benötigt, wenn man AVI oder ähnliches exportieren möchte. Und wenn man das braucht, so kann man später auch ffmpeg nachinstallieren. Einige Binärpakete, für allerdings veraltete Releases kann man hier finden. Wer sich dennoch ans übersetzen wagen möchte, der findet hier Hilfe für openSUSE und hier für Fedora.
Wie man sehen kann, brauchen derartige Softwareprojekte dringend Hilfe, beim packen und entwickeln, daher ist jede Hilfe willkommen. Tupi braucht auch noch weitere Hilfe. Der Hauptentwickler dieser Software würde gern zum Libre Graphics Meeting nach Wien reisen, um sich dort mit den Entwicklern anderer freier Grafiksoftware auszutauschen und Ideen für Tupi zu finden und es weiter zu entwickeln. Unter anderem würde er denjenigen in Wien treffen können, der Tupi für Fedora packen will. Dafür fehlt Gustav allerdings das Geld für den Flug, dieser kostet allein 1000$ und er muss um ein Visa zu bekommen, Hin- und Rückflugticket vorweisen, ebenso eine Reservierung für die Übernachtung. Im Moment sammelt er dafür Geld und bis jetzt sieht es sehr trübe aus, wer also Tupi ein wenig helfen möchte, damit die Entwicklung dieses Werkzeuges weitergeht, findet hier ein Pledgie.
Geschrieben in Family Affairs, fedora-design, fedorapeople, Killer Application, ubuntuusers | 15 Kommentare »
März 21st, 2012 um 10:41
Interessantes Tool! Werde ich mir auch mal ansehen.
Ich überlege gerade, ob es für mich als SVG-fähiger Zwischenschritt zwischen Inkscape und Sprite-Editor nützlich sein kann… Mal sehen.
Welchen Einsatz-Zweck hast du denn für Tupi – bzw. welche Art Animationen erstellst du?
Danke jedenfalls für den Tipp!
Gruß, Gerald
März 21st, 2012 um 12:22
für was braucht man “Sprite Editor”?
März 21st, 2012 um 13:37
Sprites sind die “netten, kleinen, animierten Bildchen” in 2D-Spielen. Ich baue gerade ein Spiel und möchte die Grafik (und die Sounds) selbst erzeugen. “Sprite-Editor” ist also kein Name, sondern der Typ Anwendung. Dafür habe ich ASEPRITE gefunden. Habe dazu kürzlich einen Artikel auf meinem Blog geschrieben (für den Fall, dass es dich näher interessiert): http://mamu.backmeister.name/anwendungen/aseprite-allegro-sprite-editor/
Der kann natürlich keine Vektor-Grafiken. Ist eher ein Programm für Pixel-Künstler. Aber ich bin bis jetzt so vorgegangen, dass ich mir die Grafiken erst einmal in Inkscape in groß gebaut habe und dann auf Sprite-Größe verkleinert habe…
Gruß, Gerald
März 21st, 2012 um 14:40
damn, ich würde sowas glatt mit GIMP machen
Ich würde die allerdings nicht in Inkscape zeichnen und verkleinern, sondern in der Originalgröße zeichnen, die ordentlich zoomen und zur Ansicht die Icon-Vorschau benutzen. Hat den Vorteil das man Pixelbasiert arbeiten kann.
Animation dann in Tupi, dass sollte langen und naja IM ist dein Freund
März 21st, 2012 um 15:24
Hab ich auch erst so probiert. Aber dafür (für das Zeichnen von gut aussehenden 32×32 Figuren) auf Pixelebene bin ich wohl zu blöd.
Deshalb der Weg über Inkscape – und das hat gut funktioniert. GIMP ist natürlich auch teils in Verwendung. Aber ASEPRITE ist für solche Dinge schon sehr viel besser geeignet. Du hast verschiedene Spezialfunktionen wie Onion-Skinning (für den Feinschliff war mir das bisher ganz nützlich) und kannst die Sprite in sog. Sprite-Sheets exportieren (und von dort importieren).
März 21st, 2012 um 16:05
Onion-Skinning ist auch nichts anderes wie die Darstellung der einzelnen Layer mit unterschiedlicher Sichtbarkeit
Für was ich ein Sheet dafür brauche, ist mir ein Rätsel
März 21st, 2012 um 18:38
Wg. Onion-Skinning: mehrere Layer beziehen sich aber immer auf einen Frame. Beim Onion-Skinning wird dir der vorige Frame aber halb-transparent mit angezeigt. Ist doch schon ein Unterschied, oder?
Und zum Hintergrund der Sheets: dabei werden alle Frames des Sprites in eine Matrix bzw. eine Grafik-Datei exportiert. Im Spiel wird dann diese eine .png geladen und in die einzelnen Frames aufgeteilt.
Ich denke der Sprite-Editor hat einfach eine andere Zielsetzung. War ja nur eine Überlegung, ob ich vielleicht ein Zwischenschritt zwischen Inkscape/Vektor und Sprite-Editor in meinen Workflow einbauen kann. Etwas, das Animieren kann und Vektor-Grafiken verarbeitet. Vielleicht könnte Tupi ja auch den Sprite-Editor ersetzen – glaube ich momentan aber eher noch nicht. Muss es mir halt mal noch anschauen…
März 22nd, 2012 um 16:22
Der Link zum Download auf Ubuntu hilft mir leider nicht. Tubi funzt nicht. Gibts was Neues?
Grüße
März 22nd, 2012 um 17:50
Das nenne ich eine sehr präzise Angabe ^^
März 23rd, 2012 um 15:14
Der Link auf dieser Seite zum Download für Ubuntu ist gemeint. Tubi stürzt einfach jedesmal ab. Gibt es einen anderen Link? Ist das nun päzise genug? Wäre dankbar für eine Antwort.
Grüße
März 23rd, 2012 um 15:19
vielleicht bin ich ja blöd, aber hier sind 2 Links für Ubuntu ^^
März 23rd, 2012 um 15:22
4. Absatz, 2. Zeile. Wo ist der 2.?
April 12th, 2012 um 08:31
[...] 3 weeks ago I wrote a german post about Tupi, a really cool 2D animation program and made a little screencast how easy it is to doing animations [...]
April 24th, 2012 um 20:27
[...] etwa einem Monat habe ich einen kleinen Screencast über ein cooles Werkzeug namens Tupi gemacht und hier in meinem Blog veröffentlicht. [...]
Oktober 27th, 2012 um 16:23
[...] ein oder andere erinnert sich vielleicht an das Programm zum Erstellen von Animationen, welches ich vor einer Weile vorgestellt habe oder auch den Screencast dazu. Bisher war das Problem, das man zum ausprobieren Tupi selbst [...]